„Demokratien können sterben!“ Dieses Thema treibt unseren ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff sichtlich um, den wir am 8. Oktober 2024 beim apropolis „Abend für die Demokratie“ mit über 100 Teilnehmenden in der Bucerius Law School in Hamburg begrüßen konnten.
In einer inspirierenden Diskussionsrunde mit apropolis-Aktiven, potenziellen Unterstützern aus der Hamburger Bürgerschaft und vielen Profis der politischen Jugendbildung, betonte der Bundespräsident a.D. die Bedeutung von Empathie, Engagement und Mut für den Erhalt unserer Demokratie. Vor allem das aktive Mitgestalten und der respektvolle Umgang miteinander sind ihm ein besonderes Anliegen: „Wer die Demokratie nur den anderen überlässt, läuft Gefahr, dass sie abgewählt wird.“
Der gemeinnützige und überparteiliche Verein apropolis setzt genau hier an. Wir begeistern Jugendliche für unsere freiheitliche Demokratie und zeigen Jugendlichen durch Workshops Möglichkeiten auf, wie sie sich für das Gemeinwesen und womöglich auch politisch engagieren können. Wir trainieren Jugendliche in den „Future Skills für Demokratie“: Quellen prüfen, Meinungsbildung, respektvoller Diskurs, faires Verhandeln, Fake News entgegentreten. Unser Ziel ist ein deutschlandweites, flächendeckendes Angebot von Workshops für Siebt- und Achtklässler. Ab 2025 werden wir dazu auch Lehrkräfte fortbilden, damit sie die Module unserer Workshops im Unterricht in demokratischen Formaten wie „Klassenrat“ einsetzen.
Von zwei engagierten Lehrkräften, Anke Ibele, Lehrerin in Heidelberg, und Kai Liebchen, Pädagoge in Neuruppin, hörten wir anschaulich von dem Echo und den greifbaren Folgen, die apropolis-Workshops in ihren Wirkungskreisen erzeugt haben: Jahrgänge, die ihr gewecktes politisches Interesse über das ganze Schuljahr mit Demokratie-Projekten weiter schüren oder ein spürbar gemäßigter Tonfall, der sich im Unterricht wie auf dem Schulhof durchgesetzt hat.
Die Frage einer jungen Diskussionsteilnehmerin ließ alle im Saal aufhorchen. Maya, fragte, was sie und andere junge Menschen gegen das Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit tun könnten, dass ihnen entgegenschlägt, wenn sie auf Dorffesten den Hitlergruß sehen.
Der Abend hat uns einmal mehr gezeigt: Was wir anbieten, wird dringend gebraucht, deutschlandweit und flächendeckend. Wulffs Botschaft, dass wir alle gefordert sind, uns für mehr respektvolles Miteinander einzusetzen, rüttelt wach. „Die Demokratie klingelt nicht, bevor sie geht.“ Es liegt an uns allen, für unsere Demokratie einzustehen – mit Empathie, Engagement und Mut. Also machen wir weiter, mit frischem Rückenwind.